Tibetische Hochebene
ist eine einzigartige Naturlandschaft in Asien. Seine Fläche ist fast so groß wie ganz Deutschland, und der größte Teil davon liegt in China. Seine Einzigartigkeit liegt in seiner unendlichen Weite. Es gibt fast keine Bäume, so dass der Raum flach und übersichtlich ist. Und warum? Weil die durchschnittliche Höhe dieses Plateaus über 5.000 Meter über dem Meeresspiegel liegt.
Die Region ist damit die höchstgelegene Hochebene der Welt. Sie ist auch eine der größten Hochebenen. Es wird im Süden vom Trans-Simalaya-Gebirge, im Norden vom Kunlun-Gebirge, im Osten vom Osttibetischen Gebirge und im Westen vom Karakorum-Gebirge eingerahmt. Hier entspringen zahlreiche Flüsse, von denen der größte und bekannteste der Brahmaputra ist. Der Brahmaputra umspült das gesamte Land und mündet in den Ganges und den Golf von Bengalen.
Jahrhunderte lang war der Ort völlig isoliert. Bis Mitte des letzten Jahrhunderts hatte sich hier eine einzigartige und freie buddhistische Gesellschaft entwickelt. Doch dann wurde Tibet vom kommunistischen China besetzt, das im Rahmen der Kulturrevolution Tausende von Tempeln zerstörte und Zehntausende von Mönchen tötete. Diese Militäraktion war ein noch nie dagewesener Akt der Aggression. Heute betrachtet die ganze Welt Tibet als das berühmteste besetzte Land und fordert seine Befreiung. Der Dalai Lama ist auch das Oberhaupt der buddhistischen Gemeinschaft in der Welt.
Heute ist es nicht mehr schwierig, hierher zu gelangen. Obwohl die fehlende Infrastruktur das Reisen behindert, beginnt der Tourismus eine wichtige Rolle für die Wirtschaft der Region zu spielen. Die Einheimischen haben erkannt, dass der Lebensunterhalt, der mit der Unterbringung und Verpflegung von Reisenden verbunden ist, relativ leicht zu erwirtschaften ist. Die Einheimischen stellen auch die Dienste von Führern und Sherpas (traditionelle Bergträger) zur Verfügung, da eine der wichtigsten „Hauptstraßen“ für Bergsteiger auf dem Weg zum Himalaya hier vorbeiführt. Unterstützt werden sie dabei von Yakherden, die ursprünglich für Fleisch und Milch gezüchtet wurden und nun dabei helfen, schwere Lasten zum Basislager zu tragen.
Das örtliche Kloster lockt viele Besucher an. Der Buddhismus zieht Interessierte aus der ganzen Welt an. Menschen, die sich nach Seelenfrieden sehnen, kommen hierher, um zu meditieren. Eine weitere Attraktion sind die regelmäßig stattfindenden Feste der lokalen Folklore.
Tibet ist also eines der Länder, in denen das Reisefieber noch nicht so richtig ausgebrochen ist. Dank seiner wunderschönen Natur und seiner starken Traditionen und Religion ist jedoch damit zu rechnen, dass immer mehr Menschen das Hochplateau entdecken werden. Man kann nur hoffen, dass die unberührte Natur auch in Zukunft erhalten bleibt.